Stefan Raue, der trimediale Chefredakteur des MDR, stellt fest, dass die älteren Journalisten zu einer Zeit geprägt wurden, „als noch gestritten wurde“. Mittlerweile gebe es eine Generation vor allen jüngerer Politiker sowie Politikjournalisten, die den politischen Diskurs entpolitisiere. Zum gegenwärtigen… Weiterlesen
„Chancen und Grenzen der Kontrollgremien im öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem“ lautete der Titel der Diskussionsrunde, zu der die Otto-Brenner-Stiftung eingeladen hatte. In seiner Einführung gab Jupp Legrand, der Geschäftsführer der Stiftung, der Diskussion Fragen mit auf den Weg.
Was müsse der Gesetzgeber bei der Zusammensetzung der Gremien ändern?
Was sollen die Sender ändern, damit die Gredmien effektuver arbeiten können?
Was sollen und können die entsendenden Organisationen machen, um ihre Gremienmitgliieder zu professionalisieren?
Wie müssen sich die Gremienaufstellen, damit sie qualifizierten und glaubwüriger sind?
Was können die Öffentlichkeit sowie die Medienkritik leisten?
Kathrin Hartmann: Genau genommen bedeutet das, dass die gehobene Mittelschicht im Journalismus den Ton angibt, Themen entsprechend aussucht und aufbereitet – wobei sich die Schreiber an ihrer Zielgruppe orientieren. Aber wenn sich die Elite in Wirtschaft, Verwaltung, Justiz und selbst im Journalismus bündelt – wer repräsentiert dann noch die Belange der Allgemeinheit? Und wie nah sind die Vertreter am Alltag und der Lebenswirklichkeit der Kleinbürger und Bedürftigen?
„Der Begriff „Qualitätsjournalismus“ ist ein Krisensymptom. Etwas wirklich Einleuchtendes braucht das Präfix „Qualität“ nicht.“ So der Publizist Constantin Seibt, Redakteur beim Zürcher Tages-Anzeiger, in einem Interview mit der taz. In seinem Blog „Deadline“ denkt er über… Weiterlesen
Steffen Grimberg in der taz: „Wenn Journalismus aber so wichtig ist und ein öffentliches Gut darstellt, muss auch dieser Gedanke erlaubt sein: In Großbritannien unterstützt die gebührenfinanzierte BBC bereits die regionalen Nachrichtensendungen privater TV-Sender. Es geht um regionalen Journalismus, der hierzulande überwiegend von der Presse geleistet wird. Denkverbote, dass man die zuvorderst ja zur Finanzierung von Journalismus eingesammelten Milliarden für den deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht aufteilen darf, helfen nicht weiter.