Zitiert: 50-Prozent-Steuer auf digitale Werbeumsätze

Die MIT-Ökonomen Simon Johnson und Daron Acemoglu fordern etwa eine Verbrauchsteuer auf Digitalwerbe-Umsätze in Höhe von 50 Prozent. Die Wissenschaftler vergleichen deren Notwendigkeit mit anderen sogenannten „Sin Taxes“ – Sündensteuern – wie etwa auf Tabak oder Alkohol.

Da Konzerne wie Alphabet, Meta und X „von den Einnahmen aus der digitalen Werbung abhängig sind“, heißt es in ihrem Aufsatz, „werden sie von einem ausufernden Streben nach Klicks angetrieben. Dieser Druck wiederum führt oft zur Förderung emotional aufgeladener, spaltender und manchmal schädlicher Inhalte“, es sei ein Geschäftsmodell, das darauf basiere, „die Aufmerksamkeit der Menschen um jeden Preis zu erlangen und zu behalten“.

Da Verbote keine praktikable Option seien, schlagen sie eine Lösung vor, die an den Kampf der öffentlichen Gesundheit gegen das Rauchen erinnert: Steuern auf digitale Werbung, die „alternative Geschäftsmodelle fördern könnten, etwa abobasiert, anstelle des derzeit vorherrschenden Modells, das sich weitgehend auf individualisierte, gezielte digitale Werbung stützt“.

Michael Moorstedt, sueddeutsche.de, 30.05.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)