In ihrer Doppelfunktion als Arte-Chefin und ZDF-Hauptredaktionsleiterin hatte Hempel nichts weniger als die „neue Weltordnung“ im Sinn: „Wir müssen die Demokratie schützen und die Eigenheiten bewahren“, sagt sie, und „wir müssen agiler werden, denn das Geld ist weniger geworden und der Markt verändert sich gerade.“ Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk komme „von denen, die ohne eine informierte Öffentlichkeit regieren möchten“. Sie formulierte das ZDF-Mantra, das auch für Arte gelten soll: „Das Verbindende zählt. Wie können wir vom Gelingen erzählen?“ […]
Arte will sie „zu einer europäischen Plattform für alle Europäer weiterentwickeln, zu einer kulturellen und medialen Verteidigungsgemeinschaft“. Dass skandinavische Länder wie Finnland, Norwegen und Schweden dabei seien, reiche noch nicht. Hempel ist sich der politischen Unterstützung sicher, seit sie die französische Kulturministerin Rachida Dati und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer habe. Nun hofft sie auf mehr Geld für Arte. […]
Frauen zwischen 50 und 60, mit Kleidergröße 42/44 und ihren normalen Anliegen, fänden im Programm nicht statt. „Entweder sie tragen 34 und sind extrem dürr oder sie sind mollig. Die Lebensrealität dieser Zielgruppe wird bislang ausgeblendet.“
Jörg Seewald, faz.net, 03.07.2025 (online)