Wer berichtet aus dem Osten für den Osten? 35 Jahre nach dem Mauerfall ist Ostdeutschland medial weiterhin in westdeutscher Hand. Eine Bestandsaufnahme. […]
Doch wo sind sie sonst, die ostdeutschen Unternehmer und Verleger im deutschen Medienuniversum? Dass es gerade bei den Medien darauf ankommt, in wessen Hand sie sind und welche Redakteure mit welchen Sozialisierungen berichten, ist inzwischen weitgehend bekannt und diskutiert worden. […]
Was dabei herauskommt, wenn über Jahre ein vornehmlich westdeutscher Blick den Osten beschreibt und es weiterhin tut, hat jüngst die MDR-Dokumentation „Es ist kompliziert … – Der Osten in den Medien“ schmerzlich herausgearbeitet. Ostdeutschland erscheine vor allem als „überfremdet“, „völkisch“ und „rechtsradikal“, schreibt die Medienwissenschaftlerin Mandy Tröger anschließend in dieser Zeitung. […]
Neben Matsch im Süden und den Friedrichs in Berlin gibt es noch Benjamin Fredrich im Norden Ostdeutschlands, in Greifswald. 2015 gründete der Neubrandenburger dort das populärwissenschaftliche Magazin Katapult, das gesellschaftliche Themen vornehmlich mittels Infografiken und Karten verhandelt und illustriert. In einem Text von 2021 wird dort beschrieben, „wie Westverlage die ostdeutsche Regionalpresse übernahmen“. […]
Judka Strittmatter, berliner-zeitung.de, 20.09.2025 (online)