Selbst wenn man den Legitimationsdruck versteht, unter dem die ARD steht – was da Einzug gehalten hat, ist der reine Populismus. Kultur wird nur noch als elitär verstanden. Dabei wurde gerade vom Relevanzmonitor der Liz Mohn Stiftung festgestellt, wie sehr sie gefragt ist: Rund 90 Prozent finden sie wesentlich, zwei Drittel wollen ihre öffentliche Förderung. Und sie ist immer noch Teil des Auftrags, das scheint bloß kaum jemanden in der ARD zu interessieren. Dieser Wandel ist massiv. […]
Es liegt an den Chefs, nicht an den Redaktionen. Die werden entmachtet. Wenn die was machen wollen, einen Film, ein Hörspiel, ein Feature, müssen sie einen Kriterienplan durchgehen. […]
Wir benötigen mehr Information in den Gremien, mehr Power, eine eigene Rechtsberatung etwa. Und bei allem, was da jetzt stattfindet an Zentralisierung in der ARD-Transformation, ist doch klar, dass der RBB nicht mehr für sich steht. Da braucht es mehr Wissen, um zu verstehen, was in der ARD insgesamt vor sich geht.
Kathrin Röggla, faz.net, 13.04.2025 (online)