Journalistische Formate, die Reporter*innen als Presenter vor der Kamera in den Mittelpunkt stellen, haben in den vergangenen Jahren vor allem bei öffentlich-rechtlichen Angeboten einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Sie setzen stark auf eigene Erlebnisse sowie daraus resultierende Erfahrungen, Meinungen und Gefühle, um Themen an eine junge Zielgruppe zu vermitteln. Sie verändern damit zum einen die Darstellungsform der Reportage nachhaltig und verschieben die Grenzen des Genres weiter in Richtung Personalisierung,
Emotionalisierung und Partizipation. Zum anderen etablieren sie eine neue Form des subjektiven Ich-Journalismus, der sich längst nicht nur beim ARD-ZDF-Content-Netzwerk funk findet. Trotz ihrer Reichweite und Relevanz für junge Nutzer*innen laufen Presenter-Formate noch immer unter dem Radar der Journalismusforschung.
Janis Brinkmann, Christof Amrhein, Anna Pröhle, OBS-Arbeitspapier 80, Kurzfassung, 26.06.2025 (online)