Zitiert: Länder basteln an neuem Medienkonzentrationsrecht

Seit Jahren fordert die KEK deshalb eine Änderung der staatsvertraglichen Regelung und damit ihrer Befugnisse. Bereits 2015 heißt es im fünften Konzentrationsbericht, dass Regelungen zur Sicherung der Meinungsvielfalt technologieneutral und zukunftsfähig sein müssten. Das gegenwärtige Medienkonzentrationsrecht berücksichtige die Veränderungen in der Mediennutzung nicht angemessen. […]

Zu den Bundesländern, die für eine radikale Neuausrichtung der Medienvielfaltsicherung plädieren, gehört Schleswig-Holstein, das die Arbeitsgruppe zur Novellierung der Medienkonzentrationskontrolle leitet. Eine solche Reform sei längst überfällig und zwingend notwendig, sagte Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei in Kiel, der F.A.Z. […]

Der Gesetzgeber arbeite gegenwärtig an einem sogenannten „Sektorenmodell“, das den anachronistisch fernsehzentrierten Ansatz der Vielfaltssicherung überwinden könne, sagt der KEK-Chef Gounalakis. […]

Die Verzahnung des Europäischen Medienfreiheitsgesetzes (EMFA), das von Deutschland umgesetzt werden muss, mit dem Sektorenmodell wäre nach Ansicht von Gounalakis ein wichtiger Schritt für eine zeitgemäße und effektive Vielfaltssiche­rung.

Im Rahmen des Digitale-Medien-Staatsvertrages planen die Länder noch im Herbst dieses Jahres ein Eckpunktepapier, wie die Medienvielfalt hinsichtlich digitaler Plattformen, bei gleichzeitiger Sicherung der Meinungsfreiheit, erhalten werden könne, berichtet Schrödter im Gespräch mit der F.A.Z.

Helmut Hartung, faz.net, 25.07.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)