Zitiert: Menschen klicken halb so oft auf Links, wenn es eine KI-Zusammenfassung gibt

Der Einsatz von sogenannten KI-Zusammenfassungen auf Suchergebnisseiten führt zu einer deutlichen Änderung des Nutzungsverhaltens. Klassische Internetangebote dürften immer weniger Klicks abbekommen. Darauf deuten gleich mehrere Studien hin.

Seit einiger Zeit zeigt Google manchen Nutzer:innen auf manchen Geräten ganz oben auf der Suchergebnisseite eine sogenannte „Übersicht mit KI“. Diese fasst automatisch das Thema und Suchergebnisse zusammen. Das neue Feature des Suchmaschinen-Konzerns ändert massiv, wie die Menschen die Suche nutzen.

Das Pew Research Center hat nun die Auswirkungen der KI-Zusammenfassung auf das Nutzungsverhalten untersucht. Hierfür hatten 900 Nutzer:innen ihre Online-Browsing-Aktivitäten zur Untersuchung geteilt. Das Ergebnis der Studie war, dass die Nutzer:innen, denen die Zusammenfassung angezeigt wurde, nur etwa halb so oft auf die Links zu den wirklichen Suchergebnisse klickten: „Nutzer:innen, denen eine KI-Zusammenfassung angezeigt wurde, klickten in 8 Prozent aller Besuche auf einen herkömmlichen Suchergebnis-Link. Diejenigen, denen keine KI-Zusammenfassung angezeigt wurde, klickten fast doppelt so häufig auf ein Suchergebnis (15 Prozent der Besuche).“

In den KI-Zusammenfassungen sind zwar Links auf Quellen angegeben, doch auf diese nur mit einem Link-Symbol gekennzeichneten Links klickt fast niemand. Laut der Untersuchung klickte nur 1 Prozent der Nutzer:innen auf diese Links. Die häufigsten Links in der Zusammenfassung der US-Untersuchung führten zu Wikipedia, YouTube und Reddit. Auch konnte die Untersuchung feststellen, dass die KI-Zusammenfassungen häufiger Regierungsseiten zeigten als die normale Suche.

Markus Reuter, netzpolitik.org, 23.07.2025 (online)

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Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
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Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)