Zitiert: OBS-Studie zu den neuen Reportage-Formaten im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

Die Formate VOLLBILD, exactly, Crisis – Hinter der Front und andere setzen konsequent auf die Ich-Perspektive der Reporter*innen. Das OBS-Arbeitspapier zeigt: Diese zweite Generation der Reportage-Formate schließt thematische Lücken, stößt aber auch an Grenzen.

Die Studie analysiert, wie sich Presenter-Reportagen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entwickelt haben, wo sie sich von älteren Formaten wie STRG_F oder Y-Kollektiv unterscheiden und wo Ansätze für eine Weiterentwicklung liegen könnten. […]

Die neuen Formate schließen perspektivische und geografische Lücken, die Brinkmann bei der Untersuchung der Vorgängergeneration identifiziert hatte: „Durch exactly und Crisis – Hinter der Front haben ostdeutsche Lebenswirklichkeiten und internationale Konflikte einen deutlich höheren Stellenwert, als das bei den älteren funk-Reportagen der Fall war. Diese thematische und perspektivische Erweiterung der Berichterstattung ist zu begrüßen“, so Brinkmann. Die Studie zeigt jedoch auch, dass die Ich-Zentrierung der Formate Grenzen hat. In vielen Beiträgen sind die Reporterinnen nicht nur Erzählerinnen, sondern auch Hauptquelle, Akteur*in und Bewertende. Investigative Recherchen und andere Quellen sind hingegen kaum erkennbar, wissensorientierte oder erklärende Aufbereitungsstrategien kommen nur am Rande vor.

OBS, Pressemitteilung, 26.06.2025 (online)

 

Studie (online)

 

Kurzfassung (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)