Die Formate VOLLBILD, exactly, Crisis – Hinter der Front und andere setzen konsequent auf die Ich-Perspektive der Reporter*innen. Das OBS-Arbeitspapier zeigt: Diese zweite Generation der Reportage-Formate schließt thematische Lücken, stößt aber auch an Grenzen.
Die Studie analysiert, wie sich Presenter-Reportagen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk entwickelt haben, wo sie sich von älteren Formaten wie STRG_F oder Y-Kollektiv unterscheiden und wo Ansätze für eine Weiterentwicklung liegen könnten. […]
Die neuen Formate schließen perspektivische und geografische Lücken, die Brinkmann bei der Untersuchung der Vorgängergeneration identifiziert hatte: „Durch exactly und Crisis – Hinter der Front haben ostdeutsche Lebenswirklichkeiten und internationale Konflikte einen deutlich höheren Stellenwert, als das bei den älteren funk-Reportagen der Fall war. Diese thematische und perspektivische Erweiterung der Berichterstattung ist zu begrüßen“, so Brinkmann. Die Studie zeigt jedoch auch, dass die Ich-Zentrierung der Formate Grenzen hat. In vielen Beiträgen sind die Reporterinnen nicht nur Erzählerinnen, sondern auch Hauptquelle, Akteur*in und Bewertende. Investigative Recherchen und andere Quellen sind hingegen kaum erkennbar, wissensorientierte oder erklärende Aufbereitungsstrategien kommen nur am Rande vor.
OBS, Pressemitteilung, 26.06.2025 (online)
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