Um journalistische Angebote zu erhalten, hat Österreich zusätzliche Medienförderungen eingeführt und einige bestehende erhöht. Die Privatrundfunkförderung wurde 2024 von 20 auf 25 Millionen für kommerzielle Sender und von fünf auf 6,25 Millionen für nicht kommerzielle Kanäle erhöht. Eine Podcastförderung von 500.000 Euro kam im Vorjahr dazu.
Schon 2022 wurde erstmals die Digitaltransformationsförderung von jährlich 20 Millionen Euro vergeben, sie soll traditionelle Medienhäuser auf dem Weg in die digitale Welt unterstützen. Seit 2024 gibt es die sogenannte Qualitätsjournalismusförderung mit ebenfalls 20 Millionen Euro, die gedruckte und Onlinetextmedien vor allem nach der Zahl der journalistischen Arbeitsplätze fördert; Teile der bestehenden Presseförderung wurden in diese Qualitätsjournalismusförderung verlagert. […]
Der Rechnungshof vermisst in seinem neuen Prüfbericht nun ebenfalls Qualitätskriterien für Medienförderungen […]
Die Prüfer kritisieren zudem, dass die Medienförderungen des Bundes an bestehende Mediengruppen und etwa bei der Privatrundfunkförderung wesentliche Teile an eine Gruppe vor allem größerer Medienunternehmen gehen. Medienförderungen sollten den Strukturwandel deutlich stärker unterstützen als bisher, um sich besser gegen die großen Digitalplattformen zu behaupten. Förderprogramme sollten neuen Marktteilnehmern zugänglich sein.
Sie beanstanden, dass nur bei einem Drittel der gesamten Medienförderungen eine weisungsfreie Person aus der KommAustria entscheidet. Die übrigen Medienförderungen vergibt der Geschäftsführer der RTR. Expertenbeiräte zu allen Medienförderungen sollten nach Ansicht der Prüfer gestärkt werden, ihre Rahmenbedingungen vereinheitlicht. Weichen KommAustria oder RTR von Empfehlungen der Beiräte ab, sollen sie das inhaltlich begründen müssen. Die Prüfer empfehlen zudem eine transparentere Besetzung der Beiräte nach konkreten Anforderungsprofilen.
Harald Fidler, derstandard.at, 25.07.2025 (online)
Pressemitteilung: Medienförderung: Etablierte Medien klar im Vorteil. Rechnungshof empfiehlt Qualitätskriterien verstärkt als Fördervoraussetzung (online)
Rechnungshofbericht Medienförderungen durch die KommAustria und die RTR: Bericht des Rechnungshofes (pdf)