Das Ende der „Late Show“ mit Stephen Colbert bedeutet eine doppelte Kapitulation des Senders CBS – vor einem rachsüchtigen Donald Trump und einem Publikum, das lieber scrollt als mitzudenken. […]
Stephen Colbert operiert am offenen Wahnsinn der Politik. Niemand verbindet Empörung und Komik so brillant – vor allem, seit sein alter Freund und Kollege Jon Stewart sich 2015 von der „Daily Show“ zurückzog. […]
Die Spätabendshow war der letzte Ort, an dem der Tag durchdacht wurde – nicht bloß weggelacht. Während die News-Sendungen immer reißerischer um Zuschauer an den Rändern des Meinungsspektrums buhlten, wurden ausgerechnet die Späße der Hofnarren staatstragend. Sie boten einen gemeinsamen Bezugsrahmen, einen nationalen Moment der Reflexion
Jan Küveler, welt.de, 27.07.2025 (online)