Zitiert: Wie sich Ostdeutsche an den Treuhand-Schock erinnern

Gedemütigt, gefeuert, missachtet: Ex-DDR-Bürger erzählen vom traumatischen Umbruch und vom gezielten Absterben ihrer exportstarken Betriebe. Wie wirkt das nach? […]

Die Erzähler aus dem Kaliwerk Bischofferode, der Esda-Strumpffabrik in Diedorf, von Henneberg Porzellan Ilmenau und dem Möbelwerk Eisenberg, dem DDR-Bürger bekannte Betriebe, schalten reihenweise Lichter an – nicht weil sie komplexe Erläuterungen ausbreiten, sondern weil sie unverstellt und authentisch ihr Leben erzählen – sie lassen besser verstehen, warum der Wunsch nach einer politischen Alternative im Osten noch stärker ist als im Westen. […]

Bis heute fällt es Menschen ohne Sozialismuserfahrung schwer zu verstehen, dass in der DDR im wahrsten Sinne eine andere Gesellschaftsordnung herrschte und diese in zentralen Teilen akzeptiert war: Das Leben fand im und rund um den Betrieb statt. Dort fand man eine stabile Gemeinschaft, Geselligkeit, die zweite Familie außerhalb der Kernfamilie – inklusive Zoff. Viele haben den Wert erst verstanden, als dieser Teil des Lebens zerfiel, als die Balance zwischen Gemeinschaft und Vereinzelung, zwischen Kollektiv und Individuum krass in Richtung Individualismus kippte.

Maritta Adam-Tkalec, berliner-zeitung.de, 16.09.2025 (online)

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Zitat der Woche
Gut zur Entgiftung des öffentlichen Diskurses wäre es, auch in den Beiträgen jener, die anders denken als man selbst, die klügsten Gedanken zu suchen, nicht die dümmsten. Man läuft natürlich dann Gefahr, am Ende nicht mehr uneingeschränkt Recht, sondern einen Denkprozess in Gang gesetzt zu haben.   Klaus Raab, MDR-Altpapier, 25.05.2020, (online)    
Out of Space
Auf seinem YouTube-Kanal „Ryan ToysReview“ testet der kleine Amerikaner Ryan seit März 2015 allerhand Spielzeug. Die Beschreibung des erfolgreichen Channels ist simpel: „Rezensionen für Kinderspiele von einem Kind! Folge Ryan dabei, wie er Spielzeug und Kinderspielzeug testet.“ Ryan hat 17 Millionen Abonnenten und verdient 22 Millionen Dollar im Jahr. Berliner Zeitung, 04.12.2018 (online)