Vor einiger Zeit habe ich netzpolitik.org verlassen – nach fast 20 Jahren, in denen wir gemeinsam viel bewegt haben. Danach habe ich mir bewusst Zeit genommen: Was braucht es jetzt? Wo kann ich meine Erfahrung und mein Wissen am wirksamsten einsetzen, um für eine bessere digitale Welt zu kämpfen?
Eine Erkenntnis hat sich schnell herauskristallisiert: Wir haben kein Erkenntnisproblem. Wir haben ein Kommunikationsproblem.
Die digitale Zivilgesellschaft in Deutschland ist stark – vielleicht stärker als in jedem anderen Land. Es gibt viele engagierte Menschen, Organisationen und Initiativen, die sich gut vernetzt für digitale Grundrechte, Transparenz, Datenschutz und Gemeinwohl einsetzen. Doch oft bleiben wir meist in unseren Themenblasen. Unsere Anliegen klingen für viele zu technisch, zu kompliziert, zu weit weg vom Alltag.
Das müssen wir ändern – jetzt.
Denn draußen, im schnellen medialen Diskurs, dominieren andere Erzählungen: Die der großen Tech-Konzerne, orchestriert mit PR-Budgets in Millionenhöhe. Ihre Narrative bestimmen, was als fortschrittlich gilt – auch wenn es oft nur ihren Interessen dient.
Markus Beckedahl, digitalpolitik.de, 21.05.2025 (online)